Texte zu Weihnachten v. E. H. Fischer
Er kam, den Gott uns sandte,
Der Herr der Herrlichkeit,
Er kam zu uns und wandte
In Freude unser Leid.
Er kam, und voll Erbarmen
Hat er uns angeblickt,
Er kam und hat uns Armen
Das matte Herz erquickt.
Er kam und hat uns Müden
Die süße Ruh' geschenkt,
Er kam und hat den Frieden
In unsre Brust gesenkt.
Er kam, und jeden Schaden
Hat seine Hand geheilt,
Mühselig und beladen
Sind wir zu ihm geeilt.
Er kam, auf den wir harrten,
Er hat sich eingestellt,
Wir sollen nicht mehr warten,
Er kam in diese Welt.
Wer nahet dort so milde
Jerusalem der Stadt?
Es ist der Fürst des Friedens,
Den Gott gesendet hat.
O machet hoch die Thüren,
Die Thore machet weit,
O eilet ihm entgegen
Und gebt ihm das Geleit.
Dann öffnet auch die Häuser
Und laßt den König ein,
Was dieser König segnet,
Das wird gesegnet sein;
Und segnend will er treten
Auch in das kleinste Haus,
Er kommt mit reichen Gaben
Und teilt sie freundlich aus.
Läßt man den König heute
Zu allen Thüren ein,
So sollen auch die Herzen
Ihm nicht verschlossen sein;
Ein Haus hat nicht ein jeder,
Ein Herz hat jedermann,
Ein Herz, das man ihm öffnen,
Das man ihm schenken kann.
Wieder hat der Himmel
Still sich aufgethan,
Lauschend hält die Schöpfung
Ihren Odem an.
Denn es steigt hernieder,
Der die Welt gemacht,
Und die Klarheit Gottes
Leuchtet durch die Nacht.
Doch nur eine Krippe,
Keinen Königsthron,
Wählte sich des Vaters
Eingeborner Sohn.
Macht in euren Herzen
Ihm ein Bettlein weich,
So macht er hinwieder
Selig euch und reich.
Dank sei ihm und Ehre,
Der vom Himmel kam
Und die Not der Erde
Willig auf sich nahm;
Der uns ew'ges Leben
Hat herabgebracht
Und das Reich, darinnen
Fried' und Freude lacht.
Heller Weihnachtsjubel
Klinge weit und breit,
Und er übertöne
Jedes Erdenleid!
Es wollten die Engel in schweigender Nacht
Das Kindlein zur Erde geleiten,
Drum rauschen die Harfen, sie tönen mit Macht,
Es klingen die goldenen Saiten;
Horch, jetzt zu der Harfen Klang
Schallt der helle Lobgesang:
Ehre sei Gott in der Höhe!
Noch schweigen die Hirten in heiliger Scheu,
Sie lauschen mit heimlichem Schrecken,
Doch bald wird die Botschaft, so selig wie neu,
Zu jubelnder Freude sie wecken;
Denn das Kind im Stalle ist
Ja der Heiland Jesus Christ;
Ehre sei Gott in der Höhe!
Wo immer ein Herz sich zu freuen vermag,
Das höre die fröhliche Kunde,
Um Mitternacht kam uns der sonnige Tag,
Begrüßt ihn mit jubelndem Munde;
In die Welt mit Hellem Schein
Trat das Licht des Lebens ein,
Ehre sei Gott in der Höhe!
Liebliches Weihnachtsgeläute
Klingt, wo ich gehe und steh',
Heimlich erblühete heute
Uns eine Rose im Schnee.
Sehet, die Sonne, die Sterne
Neigen sich her aus der Höh',
Wollten so gerne, so gerne
Schauen die Rose im Schnee.
Engelein steigen hernieder,
Fröhlicher singend als je,
Und ihre jubelnden Lieder
Grüßen die Rose im Schnee.
Und in den Dörfern, den Städten
Allen, soweit ich auch seh',
Knieen die Menschen und beten
Still vor der Rose im Schnee.
Siehe, ich kniee daneben,
Schauernd in Wonne und Weh;
Schmücke, o schmücke mein Leben,
Duftige Rose im Schnee.
Es steigen die Engel wohl auf und ab,
Die goldenen Harfen rauschen,
Es neigt sich der Himmel zur Erde herab,
Als wollten die Sternlein lauschen;
Sie glänzen so fröhlich und beugen sich vor,
Denn unten, tief unten, da schallt es im Chor:
Ehre sei Gott in der Höhe!
Auf Bethlehems Feldern welch sonniger Schein,
Welch Leuchten zur nächtlichen Stunde!
Schon findet der himmlische Bote sich ein
Und meldet mit fröhlichem Munde:
Es ist euch ein Retter, ein Heiland bestellt,
Geboren ist Christus, der König der Welt,
Ehre sei Gott in der Höhe!
Nun ist, was den Vätern einst zugesagt ward,
Den hoffenden Kindern geschehen;
Den Tag der Erlösung, so schmerzlich erharrt,
Wir haben ihn endlich gesehen;
Das nächtliche Dunkel, wie war es so lang,
Jetzt ist es vorüber, uns ist nicht mehr bang,
Ehre sei Gott in der Höhe!